Deutschland plant Exportverbot für gefährliche Pestizide

Deutschland wird den Export gefährlicher Pestizide in andere Länder verbieten, da Millionen von Menschen auf der ganzen Welt von versehentlichen Vergiftungen betroffen sind, sagte Bundesentwicklungsminister Erich Schulze am Donnerstag.

Schulze kritisierte auch Pestizidfirmen dafür, dass sie zunehmend gefährliche Pestizide auf dem Kontinent verkaufen, die von der Europäischen Union verboten sind. "Sich auf Kredite zu verlassen, um resistentes Saatgut und entsprechende Pestizide zu erhalten, ist ein inakzeptables Geschäftsmodell für Kleinbauern in Entwicklungsländern", sagte sie. Schulze hofft, die Zusammenarbeit mit Partnerländern im ökologischen Landbau zu verstärken, um gemeinsam eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung zu fördern.

Auch der Bundesverband Umwelt und Naturschutz und die Heinrich-Bohr-Stiftung haben strenge Beschränkungen des Einsatzes von Pestiziden und ein Exportverbot für Pestizide, deren Verkauf in der EU verboten ist, gefordert.

Der weltweite Pestizideinsatz ist laut dem neu veröffentlichten Pesticide Manual 2022 seit 1990 um 80% gestiegen. Der zunehmende Einsatz von Pestiziden hat vor allem in Afrika und Asien zu einer Zunahme von Vergiftungen geführt. Etwa 255 Millionen Pestizidvergiftungen treten jedes Jahr in Asien und mehr als 100 Millionen in Afrika auf, verglichen mit etwa 1,6 Millionen in Europa, so der Bericht.

Quelle:Advanced Pesticides